Fotos: Bürgerhaus - Filzen mit Kirsten Risse
Freckenhorst (bjo). Die Kunstpause im Freckenhorster Bürgerhaus hat lange gedauert. "Im vergangenen Jahr konnten leider keine Ferienaktionen stattfinden", weiß Kirsten Risse. Und so waren am Montag zum ersten Mal seit zwei Jahren Kinder im Begegnungshaus an der Gänsestraße zu Gast, um im Rahmen der Ferienaktionstage gemeinsam kreativ tätig zu werden.
Schlüsselanhänger aus Filz stellten fünf Mädchen, die sich zur ersten Bürgerhaus-Ferienaktion dieses Jahres angemeldet hatten, zusammen mit Kursusleiterin Kirsten Risse her. Dabei war neben Wolle, Seife und Wasser auch Muskelkraft gefragt, galt es doch, die Wolle zunächst mit Seife und Wasser zu einer schon festen Filzkugel zu formen. "Da sind alle kräftig dabei", sagte Risse mit Blicken zu allen Tischen. Und sie selbst hatte es sich auch nicht nehmen lassen, Wolle auszusuchen und genau wie die Kinder immer wieder zu seifen, zu wässern und die Kugel mit den Händen weiterzubearbeiten.
Aus den Filzkugeln stellten die Kinder im weiteren Verlauf des Vormittags ganz individuelle Schlüsselanhänger her, verziert beispielsweise mit bunten Bändern und farbenfrohen Perlen. Und auch die Schlüsselanhänger selbst hatten ganz individuelle Farben - je nachdem, für welche Wollsorten sich die Kinder zum Start des Filz-Vormittags entschieden hatten. Für die selbst hergestellten Schlüsselanhänger, die sie - etwas feucht - am Ende mit nach Hause nehmen durften, hatten die Kinder schon ganz genaue Vorstellungen. Einige sollen zukünftig den eigenen Hausschlüssel unverwechselbar machen, andere sollen verschenkt werden. Auf jeden Fall aber konnten sich die Ergebnisse des Filz-Workshops am Montag sehen lassen.
Fotos: Bürgerhaus - Acrylmalerei mit Lisa Richter
Freckenhorst (bjo). "Wir sind einfach froh, dass wir unsere Ferienaktionen wieder durchführen konnten. Gerade für die Kinder, die in den vergangenen Monaten auf vieles verzichten mussten", sagt Mechthild Pawlowski. Für das Vorstandsteam des Bürgerhauses, in dem Pawlowski als Beisitzerin mitarbeitet, war es eine Selbstverständlichkeit, nach der Zwangspause im vergangenen Jahr wieder Sommerferien-Aktionen zu organisieren.
Acrylmalerei mit Elisabeth Richter und die Herstellung von Glasperlenschmuck mit Mechthild Gedigk-Staljan am Dienstag sowie der Filzspaß mit Kirsten Risse am Montag - insgesamt drei Ferienaktionen waren in dieser Woche möglich. Andere Veranstaltungen habe man leider nicht auf die Beine stellen können, bedauert Pawlowski und denkt dabei bespielsweise an den beliebten Theaterworkshop oder die Abschlussveranstaltung mit Ergebnispräsentation, die in früheren Jahren unter dem Motto "Künste aller Art" im Bürgerhaus stattfand. "Beides geht dieses Jahr leider nicht", bedauert Pawlowski und erinnert daran, dass das Bürgerhaus bei der Abschlussveranstaltung regelmäßig bis auf den allerletzten Platz gefüllt war - undenkbar in der andauernden Corona-Pandemie.
Doch zumindest drei Angebote konnten stattfinden. "Die Kinder arbeiten konzentriert und mit ganz viel Gefühl für Farben und Farbzusammenstellung" hat beispielsweise Mechthild Gedigk-Staljan festgestellt. Sehr sorgfältig suchten sie Glasperlen aus, um sie aufzufädeln und so Armbänder entstehen zu lassen. "Die Kinder sind wirklich gut", lobte Gedigk-Staljan und half ihnen gern, die Bänder nach dem Auffädeln der Perlen fest zu verknoten.
Tipps und Tricks hielt auch Elisabeth Richter beim Acrylmalen für die Kinder parat. "Es ist schön, dass auch einige Kinder aus Flüchtlingsfamilien mitmachen", freut sich Richter über die bunt gemischte Gruppe, die ganz unterschiedliche Motive auf ihre Leinwände malte - ein Obstteller mit Tomaten, Zitronen, Äpfeln und Kirschen beispielsweise oder eine Wassermelone oder ein Rennauto. Der Phantasie und Gestaltungsfreude waren auch hier keine Grenzen gesetzt.
Zunächst hatten die Kinder das gewünschte Motiv auf einem normalen Blatt Papier vorgezeichnet und erst dann begonnen, es mit Acrylfarbe auf die Leinwand zu bannen. Ihre Bilder durften die jungen Künstler am Dienstagmittag übrigens gleich mit nach Hause nehmen und ihren Verwandten stolz präsentieren.
Fotos: Bürgerhaus - Glasperlenschmuck mit Mechthild Gedigk-Staljan
Fotos: Bürgerhaus - alte und neue Ansicht
Von Rita Kleigrewe
Freckenhorst (gl). Mit seinen weißen Fachwerkwänden, dem mächtigen holzverkleideten Giebel und der großen einladenden Deelentür ist es ein Blickfang im Kern der Stiftsstadt. Doch das aufwändig restaurierte historische Ackerbürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert ist viel mehr als ein Schmuckstück, es ist auch ein gemütlicher Treffpunkt und ein beliebter Ort der Kultur - dafür trägt seit 25 Jahren mit viel Engagement der Verein Freckenhorster Bürgerhaus Sorge.
Im Jahr 1989 hatte die Stadt Warendorf das stark renovierungsbedürftige Gebäude aus Privathand gekauft und für rund 1,4 Millionen D-Mark denkmalgerecht restaurieren lassen. "Da hat der damalige Denkmalpfleger der Stadt, Egon Klaus, sein Meisterstück abgeliefert", lobt Peter Marberg, der das Projekt von Beginn an verfolgt hat. Und auch Architekt Horst Pawlowski sowie die Handwerker hätten manche Herausforderung bravourös gemeistert.
Doch als das Bürgerhaus am 16. Dezember 1995 den Freckenhorstern übergeben wurde, war noch nicht geklärt, wer die Trägerschaft übernehmen sollte. Der Heimatverein hatte abgewinkt, weil der Aufwand zu hoch sei. "Also haben sich vom Bezirksausschuss inspiriert einige beherzte Männer getroffen und über die Gründung eines Trägervereins nachgedacht", erinnert sich Marberg, der auch nach einer Bürgerversammlung und der Ausarbeitung einer Satzung zum ersten Vorstand des Vereins Freckenhorster Bürgerhaus gehörte, der am 14. März 1996 offiziell gegründet wurde. Vorsitzender war damals Dr. Volker Gutberlet, sein Stellvertreter Alfons Averhoff. Mit dabei waren auch Hermann Röhrs, Marianne Reinker und als Beiratsvorsitzender Peter Horstmann, der Vater des heutigen Bürgermeisters.
Aufgabe des Vereins war und ist es, die Belegung und Bewirtschaftung des Hauses, das allen Freckenhorster Vereinen und Gruppen als Bürgerhaus offen steht, zu regeln und selbst kulturelle Veranstaltungen verschiedenster Art zu planen und durchzuführen. Besonders wichtig: Das Bürgerhaus sollte sich selbst tragen. "Wir haben immer sehr darauf geachtet, dass wir alle Kosten inklusive der Hausmeisterarbeiten aus den Einnahmen bestreiten konnten. Und ein paar Investitionen in die Ausstattung waren auch immer drin", betont Peter Marberg, der heute als "Vereinsfossil und Quotenmann", so seine augenzwinkernde Selbstbeschreibung, den Verein führt.
Freckenhorst (rik). Kaffeetrinken, Geburtstagsfeiern, Jubelhochzeiten, Erstkommunionen, Frühschoppen, Treffen der Nachbargemeinschaften - vor allem in den ersten Jahren wurde das Freckenhorster Bürgerhaus intensiv privat genutzt. "Manchmal waren es drei oder vier Veranstaltungen an einem Wochenende", erinnert sich Marberg. Doch weil das auf Dauer zu Konflikten mit der Nachbarschaft führte, wurde die Zahl dieser Aktivitäten zurückgefahren. Außerdem erhebt der Verein seit einigen Jahren auch für Vereine und gemeinnützige Organisationen eine kleine Betriebskostenpauschale für die Nutzung.
Trotzdem herrscht im Bürgerhaus - wenn nicht gerade die Corona-Pandemie das öffentliche Leben lahmlegt - reger Betrieb. Neben dem kulturellen Programm, das der Vereinsvorstand organisiert, finden an der Gänsestraße unter anderem regelmäßig politische Sitzungen des Bezirksausschusses, Seminare des Kreisjugendamts und Kreativangebote für Kinder im Rahmen der Ferienspieltage der Stadt Warendorf statt.
Fotos: Bürgerhaus - Ferienspieltage - Freckenhorster Herbst
Seit einigen Jahren sind im Bürgerhaus auch standesamtliche Trauungen möglich. Ein Angebot, das jährlich 15 bis 20 Paare nutzen. Einmal im Jahr lockt außerdem eine Kunsthandwerksbörse Interessierte an und beim Freckenhorster Herbst gibt es traditionell einen Tag der offenen Tür, bei dem Flohmarktbummler bei Kaffee und Kuchen oder dem legendären Leberkäs im Brötchen ein bisschen vom Trubel verschnaufen können.
Freckenhorst (rik). Eine ganz wichtige Rolle im Programm des Bürgerhauses spielt die Kultur. "Im Schnitt organisieren wir zehn bis 14 Veranstaltungen pro Jahr und kommen dabei auf 250 bis 300 Besucher" erläutert Paula Rose, die Stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Dabei versuche das Team, möglichst regionalen Gruppen und Personen die Möglichkeit zu einem Auftritt zu geben. Im Mittelpunkt stehen dabei Konzerte, aber auch Vorträge in Wort und Bild, Lesungen und Ausstellungen gehören zu den Angeboten.
Fotos: Bürgerhaus
Lesung Katrin Heinrichs Alacoustic Ausstellung Mechthild Darquenne
05.09.2018 06.04.2019 06.10.2019
Probleme, geeignete Künstler zu finden, gebe es keine, erklärt Peter Marberg. "Wir vereinbaren angemessene Honorare und bemühen uns sehr um eine gute Betreuung", sagt er. Führend aktiv ist dabei Vorstandsmitglied Karin Wichmann, die gute Kontakte in die Szene pflegt und neben der familiären Atmosphäre ein Hauptgrund dafür ist, dass Künstler immer wieder gern ins Freckenhorster Bürgerhaus kommen und hier auch schon mal ihre neuen Programme testen.
"Das ist das Schöne an unserer Vorstandsarbeit", schwärmt Paula Rose. "Jeder kann sich nach seinen Vorlieben und Stärken einbringen. Wir ergänzen uns gut und deshalb macht das Engagement auch so viel Spaß." Nur einige jüngere Leute würden fehlen, räumt sie ein. "Das würde das Programm noch bunter machen."
Finanziert wird das Kulturprogramm ausschließlich aus Eintrittsgeldern und den Jahresbeiträgen der rund 150 Mitglieder des Vereins. "Im Schnitt arbeiten wir bei den Veranstaltungen kostendeckend", stellt Marberg fest. In diesem und im vorigen Jahr wurde allerdings darauf verzichtet, die Jahresbeiträge einzuziehen. "Finanziell sind wir solide aufgestellt und wenn keine Veranstaltungen stattfinden, dann nehmen wir auch kein Geld", sagt er und dankt den treuen Mitgliedern dafür, dass es im Corona-Jahr keine Austritte gab.
Gerne hätte der Verein in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. "Das Jubiläumsprogramm stand schon seit dem Frühjahr 2020", erzählt Paula Rose. Doch Corona hat den Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Wir hoffen, dass es im Bürgerhaus bald weitergehen kann", betont Peter Marberg.
von Joke Brocker
FRECKENHORST. Daran, dass der Verein Freckenhorster Bürgerhaus auch das Corona-Jahr überstehen wird, hat dessen Vorsitzender Peter Marberg keinen Zweifel. Dass der Verein allerdings seinen 25. Geburtstag in diesem Jahr so feiern kann, wie ursprünglich geplant, hält er für fraglich.
"Wir hatten das Programm schon fertig", erzählt Marbergs Stellvertreterin Paula Rose. So seien Konzerte mit Nic und Jan Koray sowie Alacoustic, quasi die Bürgerhaus-Band um Marie Meibeck, geplant gewesen. Ferner eine Lesung mit Beate Osthues, Maria Tönne und "Kleine Töne", eine Ausstellung mit Werken ehemaliger Aussteller und eine offizielle Feier mit geladenen Gästen Mitte März.
Frauen und Männer der ersten Stunde sollten dazu eingeladen werden, Bilder und Videos hätten Erinnerungen an ein Vierteljahrhundert Bürgerhausverein wachrufen sollen.
Der Grundstein zur Gründung des Vereins liegt bereits 26 Jahre zurück. Damals, 1995 wurde das frisch restaurierte Bürgerhaus an der Gänsestraße eröffnet. Ende der 1980-er Jahre hatte die Stadt Warendorf Alfred Bergermann das Haus abgekauft. Längst waren die letzten Bewohner, die Familie Hennemann, ausgezogen. Das Haus stand leer. Für die Sanierung habe die Stadt damals erhebliche Fördermittel, rund 1,5 Millionen D-Mark, erhalten, erinnert sich Marberg.
Dass das Gebäude, eigentlich ein Mehrfamilienhaus mit zwei Kaminanlagen, getreu der historischen Nutzung rekonstruiert wurde, ist Egon Klaus vom Amt für Denkmalschutz, und dem Freckenhorster Architekten Horst Pawlowski zu verdanken. Beide hätten hier ihre "Meisterstücke" abgeliefert, findet Marberg. Auch für die Handwerker sei die Restaurierung des Fachwerkhauses eine Herausforderung gewesen.
Auch wenn sich Harald Nilles, scherzhaft der "Stadtdirektor von Freckenhorst" genannt, als erster Verwalter des Hauses betätigte, sei sehr bald klar gewesen, dass das Gebäude in die Trägerschaft einer Organisation übergeben werden sollte. "Erste Wahl war der Heimatverein", erinnert sich Marberg. Doch dessen damaliger Vorsitzender, Friedel Rose, habe abgewinkt. Daher hätten ein paar "inspirierte Männer aus dem Bezirksausschuss" einen Trägerverein ins Leben gerufen, der sich eine Satzung gab und zu zwei Bürgerversammlungen einlud. Ein Nutzungsvertrag des "Arbeitskreises Bürgerbegegnungsstätte" legte 1995 fest, dass das Haus auch für eine privatwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stehen sollte. Zum Unmut der Wirte übrigens, die eine Art Schwarzgastronomie befürchteten.
1996 übernahm der Verein, von der Stadt mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 10 000 Mark unterstützt, das Haus. Erster Vorsitzender des neu gegründeten Bürgerhausvereins wurde Dr. Volker Gutberlet, zweiter Vorsitzender Alfons Averhoff. Den Vorstand komplettierten Hermann Röer, Marianne Reinker, Peter Marberg und als Beiratsvorsitzender Peter Horstmann, Vater des heutigen Bürgermeisters.
In den ersten Jahren sei das Haus intensiv auch privat genutzt worden, so dass der Verein alle Kosten, einschließlich Hausmeisterkosten, aus den Einnahmen bestreiten und Investitionen in Bestuhlung oder dämmende Vorhänge im Eingangsbereich tätigen konnte.
Im Laufe der Jahre sei die private Nutzung, die leider auch immer wieder zu Konflikten mit den Nachbarn führte, zwar zurückgegangen, aber für Frühschoppen, Kinderkommunionen, Kaffeetrinken der Nachbargemeinschaften oder Geburtstage von Menschen im reiferen Alter würden hier immer noch gerne gefeiert, erzählen Marberg und Rose. Die Ferienspieltage, organisiert von Mechthild Pawlowski finden in dem Fachwerkhaus ebenso statt wie einmal jährlich die SPD-Hobbybörse. Außerdem ist das Haus während des Freckenhorster Herbstes eine beliebte Anlaufadresse für Familien, die hier bei Kaffee, Kuchen oder Leberkäse eine Pause einlegen. Das Kreisjugendamt nutze das Haus, in dem die historisch-kulinarischen Stadtrundgänge der Werbegemeinschaft ihren Abschluss finden, für Seminare für Pflegeeltern. Auch Bezirksausschuss-Sitzungen finden hier gelegentlich statt. Außerdem wird das Haus für standesamtliche Hochzeiten genutzt. "15 bis 20 Trauungen im Jahr finden hier statt", schätzt Marberg. Bis vor sieben oder acht Jahren habe man allen Vereinen das Haus kostenfrei zur Verfügung gestellt, berichtete er. Inzwischen erhebe man eine Betriebskostenpauschale, die allerdings unterhalb der Selbstkosten liege.
Von Anfang an habe auch festgestanden, dass das Haus einer kulturellen Nutzung zugeführt werden sollte. Musikveranstaltungen und Lesungen sollten möglichst von regionalen Gruppen und Einzelpersonen bestritten werden. So hielten unter anderen Klaus Gruhn, Franz-Josef Risse und Theo Zwoll Vorträge. Es gab Lesungen mit Beate Osthues und Maria Tönne, außerdem Weinproben. "Wir hatten auch einmal eine Lesung mit Kehrer", erinnert sich Paula Rose. Der Verein organisiere zwischen zehn und 14 Veranstaltungen im Jahr mit, bezogen auf alle Veranstaltungen, 250 bis 300 Besuchern, weiß Peter Marberg. Die meistbesuchte Veranstaltung sei der Vortrag von Dr. Thomas Cierpka gewesen, der von seinen Erlebnissen als Schiffsarzt berichtete. Marberg: "Wir hatten 80 Besucher im Haus und dazu 20 Stehplätze. Draußen vor der Tür stand wutschnaubend die gleiche Anzahl an Besuchern, die wir wegschicken mussten".
Bei der Auswahl der Künstler, die das familiäre Ambiente schätzen und laut Marberg gerne wiederkommen, verlässt sich das Vorstandsteam auf "Künstlerchefin" Karin Wichmann, die die auftretenden Künstler nicht nur fair bezahlt, sondern auch hegt und pflegt. Stark frequentiert würden die Ausstellungen von Malern und Bildhauern. "Einige Exponate haben wir erworben und so eine kleine eigenen Kunstsammlung angelegt", erzählt "Vereinsfossil" Peter Marberg.
Er hatte vor fünf Jahren den Vorsitz übernommen, nachdem die Frauen im Vorstandsteam dem "Quotenmann" versprochen hatten, dass er nur da zu sein habe und die Arbeit schon erledigt werde. Zuvor hatte Horst Wohlgemnuth den Vorsitz acht Jahre innegehabt. Seine Vorgängerin war Marianne Reinker, die das Amt zehn Jahre bekleidete und von Volker Gutberlet übernommen hatte.
Im Jubiläumsjahr hat der Verein 150 treue Mitglieder, die während der Coronazeit keine Mitgliedsbeiträge zahlen müssen.
Foto: Freckenhorster Bürgerhaus
Freckenhorst (bjo). Vielfältig waren die Ideen, die die angemeldeten Kinder jetzt in zwei Flexipaint-Workshops mit Jutta und Mara Maier im Freckenhorster Bürgerhaus umsetzen konnten. Bevor die Kinder allerdings zu Pinsel und Farbe griffen, galt es zunächst, die 30 mal 30 Zentimeter große Leinwand mit Schnüren in verschiedene Flächen zu unterteilen - entweder zufällig oder schon mit einer konkreten Bildidee im Hinterkopf. Allen Teilnehmern war die Freude anzumerken, im Bürgerhaus kreativ tätig sowie mit Pinsel und Farbe aktiv werden zu dürfen.
Foto: Freckenhorster Bürgerhaus
Göteborg, Stockholm, Graz: Auf seiner Tournee bereist der schottische Singer-Songwriter Simon Kempston Orte in den verschiedensten Ländern Europas. Zwischen Auftritten in Stuttgart und Leipzig machte der Musiker Sonntag in Freckenhorst Halt, um ein Konzert im Bürgerhaus zu geben. Seine Lieder, zu denen der Künstler auch gerne Geschichten über die Entstehung und damit aus seinem Leben verriet, fügten sich hervorragend in die gemütliche Atmosphäre des alten Fachwerkhauses ein. Das Publikum - das Konzert war nahezu ausverkauft - ließ sich von den stimmungsvollen Blues- und Folksongs mitreißen und war begeistert.
Freckenhorst (bjo). Mit der Mehrheitsentscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, kann sich Simon Kempston nicht anfreunden. Der Musiker aus dem schottischen Edinburgh gastierte jetzt im Freckenhorster Bürgerhaus und versicherte seinem Publikum musikalisch: "We are scottish, not british. We are european instead."
Schottisch und nicht britisch, stattdessen aber europäisch würden sich die meisten Menschen in seiner Heimat fühlen, versicherte Kempston und ist überzeugt: "Es wird ein zweites schottisches Unabhängigkeitsreferendum geben." Dann, so hofft der Musiker, würden sich seine Landsleute vom "Unvereinigten Königreich" lossagen und anschließend wieder der EU zuwenden.
Das schwierige Verhältnis zwischen Schottland und England war indes nur eines der Themen, die Simon Kempston im nahezu ausverkauften Freckenhorster Bürgerhaus musikalisch aufgriff. So erzählte Kempston beispielsweise von einem Boxer, den er in einem schottischen Pub kennengelernt hatte. "Von seinen Kämpfen hatte er nur drei gewonnen", berichtete er den Konzertgästen im Bürgerhaus. Weil er aber die Leidenschaft des Boxers für seinen Sport so beeindruckend fand, habe er sich erneut mit ihm getroffen und ein Lied über ihn geschrieben. Und wer weiß, vielleicht ist Simon Kempston damit zu einem Glücksbringer für den Sportler geworden: "Seitdem hat er zwei von vier Kämpfen gewonnen."
Ob das an der Musik des schottischen Sängers, Songwriters und Gitarristen liegt, muss natürlich dahingestellt bleiben. Klar wurde im Bürgerhaus jedoch schnell, dass es Kempston mit seiner Musik gelang, sein Publikum in den Bann zu ziehen und zu begeistern. Der anhaltende Applaus und die Zugabe-Forderungen der zuhörer, nachdem der letzte Ton des regulären Sets verklungen war, legten einen eindrucksvollen Beweis dafür ab.
Fotos: Freckenhorster Bürgerhaus
Freckenhorst (bjo). Einfach nur still auf den Stühlen sitzen, der Musik lauschen und nach dem Verklingen des letzten Tons des jeweiligen Stücks brav applaudieren? Wenn "Rawsome Delights" auf der Bühne stehen, geht das nur schwer - jedenfalls der Teil mit dem Stillsitzen und einfach nur Lauschen.
Keine Frage: Jennifer Weng und Eddie Arndt, die beiden Vollblutmusiker, die gemeinsam das Duo "Rawsome Delights" bilden, ziehen ihr Publikum in den Bann. So auch am Sonntag im Freckenhorster Bürgerhaus, denn bei einem Konzert von "Rawsome Delights" stehen nicht etwa eine ausgefeilte Lichtshow oder andere Effekte, sondern vor allem die Musik im Mittelpunkt.
Akustisch und auf das Wesentliche reduziert, präsentierten Jennifer Weng (Gesang, Kazoo, Glockenspiel) und Eddie Arndt (Gitarre, Gesang) Folk, Rock`n`Roll, Jazz und Swing. Von Nancy Sinatra bis Caro Emerald, von Wilson Pickett bis Woody Pines reichte die musikalische Spannweite des Abends, wobei sich Jennifer Weng und Eddie Arndt nicht darauf beschränkten, ihre "alten und neuzeitlichen Vintage-Schätze" einfach nur nachzuspielen.
Ganz im Gegenteil präsentierten die beiden die jeweiligen Titel in frischen Versionen, denen man anmerkt, wie viel die Songs den beiden Protagonisten bedeuten. Und so war es keineswegs verwunderlich, dass die Zuhörer am Sonntagnachmittag im gut besuchten Freckenhorster Bürgerhaus eben nicht nur ruhig auf ihren Plätzen sitzen blieben, sondern der Einladung von Jennifer Weng ("Wer will, darf gerne mitsingen") immer wieder begeistert Folge leisteten. Anhaltenden Applaus für "Rawsome Delights" gab`s natürlich zudem, und so dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis das musikalische Duo erneut in der Stiftsstadt seine Instrumente auspacken wird.
-lor- FRECKENHORST. Musik-Genres wie Rock`n`Roll, Folk, Swing und Jazz erfreuen sich dauerhaft großer Beliebtheit. Ein Beispiel dafür ist das Dortmunder Künstler-Duo "Rawsome Delights", bestehend aus Jennifer Weng und Eddie Arndt, das am Sonntagabend bereits zum zweiten Mal im Freckenhorster Bürgerhaus aufgetreten ist und die Musiksaison 2020 dort einläutete.
Die beiden Musiker, die bereits zwei CDs aufgenommen haben und neben eigenen Konzerten auch auf verschiedensten Festivitäten, wie Geburtstagen oder Hochzeiten spielen, präsentierten beliebte Vintage-Evergreens sowie eher unbekannte Songs, die in jedem Fall auf eine sehr erfrischende, neue und so gar nicht angestaubte Art und Weise Interesse an der Entdeckung der 20er bis 60er Jahre weckten. Auch der eine oder andere Titel aus heutiger Zeit wie Rihannas "Umbrella" wurde neu interpretiert und in der für das Duo typischen, meist auf Gitarre und Gesang reduzierten Form dargeboten.
Doch trotz der unterschiedlichen Herkunft ihrer Lieder, die ihnen sehr wichtig sind, gibt es eine Verbindung: "Es geht eigentlich immer nur um Liebe", wie Jennifer Weng mit einem Augenzwinkern erklärte. Songs wie "Anything For Love" von den Woody Pines oder "Hold me Tight" von Kitty, Daisy and Lewis erzählen Geschichten von Zweisam-, aber auch von Einsamkeit. Und wenn nicht, dann von bemerkenswerten Charakteren des Alltags wie dem Mädchen aus dem selbst geschriebenen Song "Two Faced Girl". Oder der US-amerikanische Komponist Irving Berlin, der in "My Walking Stick" von seinem Gehstock berichtet, ohne den er partout nicht das Haus verlässt.
Gepaart mit den charmanten und humorvollen Moderationen und Überleitungen und der gemütlichen Atmosphäre im gut besuchten Fachwerkbau machten den vom Verein Freckenhorster Bürgerhaus organisierten Abend zu einer gelungenen Angelegenheit, die schließlich mit geliebten Klassikern wie "I Wanna Be Like You" aus dem Dschungelbuch und "Mister Sandman" von den Chordettes sowie einem kräftigen Applaus für Weng und Arndt abschloss.
Ob in Zukunft vielleicht noch ein dritter Auftritt in diesem Haus winkt, blieb offen, doch sowohl "Rawsome Delights" als auch der Verein des Bürgerhauses, der sich schon auf den Auftritt des schottischen Songwriters Simon Kempston am 2. Februar freut, würden dies begrüßen.
Fotos: Freckenhorster Bürgerhaus
Freckenhorst (jor). Es war eine kleine Hommage an eine der musikalisch bedeutendsten Zeiten und vier der musikalisch bedeutendsten Künstler des vorigen Jahrhunderts, was am Sonntagabend im gut besuchten Freckenhorster Bürgerhaus zu hören war. Michael Mühlmann und Paul McCarthy, beinahe Namensvetter des berühmten Beatle Paul McCartney aus Liverpool, ließen in einem rund zweieinhalbstündigen Konzert Erinnerungen an eine Zeit wach werden, die für die meisten der rund 50 Besucher Jugendzeit oder sogar Kindheit gewesen sein muss.
Schon der bekannte "One, two, three, four", Einstieg von "I saw her standing there", dem ersten Song der ersten LP, sowie der authentische Höfner-Bass ließen erkennen, dass Mühlmann und McCarthy ziemlich nah an den Originalen bleiben wollten. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man zu zweit statt zu viert ist. "Ringo hatte heute leider keine Zeit", scherzte Michael Mühlmann, als er sich etwas Percussion um den Fuß band. Danach ging es mit vier Gitarren, einem E-Piano und besagtem Bass im chronologischen Schnelldurchlauf durch sieben Jahre Musikgeschichte.
McCarthy, selbst ein "Liverpudlian", und Mühlmann steuerten zahlreiche Fakten und Anekdoten bei. Nicht alle Informationen mögen den strengen Kriterien der Biografen standhalten, aber sie waren amüsant zu hören. Ebenso wie ihre Zwei-Mann-Interpretationen, bei denen sie sich soagar an "A day in the life" versuchten - ein Wagnis, das sogar besser gelang als manch andere Stücke. Puristen würden vielleicht quengeln, dass es in "Norwegian Wood" "This bird had flown" heißt und nicht "that". Und auch manche Akkorde und Soli waren eben live, handgemacht und knapp daneben, aber das tat der Freude der Zuhörer keinen Abbruch. Ihr Mitsingen und Mitklatschen, ebenfalls stellenweise knapp daneben, bestätigten einen tollen Abend, der sogar "Eleanor Rigby" und "Penny Lane" nebst zugehörigen Geschichten ins Bürgerhaus holte. Nach "Let it be" und "Hey Jude" verließen die Musiker mit den fest eingeplanten, aber auch vehement geforderten Zugaben "All you need ist love" und "Yellow Submarine" die Bühne.
-mby- Freckenhorst. In engen Kneipen im englischen Liverpool und in Hamburg haben die legendären Beatles George Harrison, John Lennon, Paul McCartney und Ringo Starr ihren unvergleichlichen weltweiten Erfolgsweg in die Popmusik Anfang der 1960er Jahre begonnen. In diese bewegende Atmosphäre fühlten sich am Sonntagabend rund 60 Besucher des Freckenhorster Bürgerhauses versetzt, eingeladen von Karin Wichmann als Vorstandsmitglied des gleichnamigen Vereins.
Die Akteure des Abends, Michael Mühlmann (45, im Osnabrücker Land aufgewachsen) und Paul McCarthy (55, in Liverpool geboren) traten mit unterschiedlichen Gitarren und Mühlmann zusätzlich mit dem E-Piano und einem Schellenband ins Rampenlicht. Sie versetzten die Besucher, die die musikalische Hoch-Zeit der Beatles noch hautnah miterlebt haben dürften, in größte Begeisterung.
Ihr Song-Programm mit über 30 Beatles-Titeln hatte das "Magical Mystery Duo" chronologisch geordnet. Und sie trugen nicht nur die Welthits der Pilzköpfe vor. Fehlen durften aber selbstverständlich nicht die einstigen Chartführer wie Yesterday, Let it be, All you need is love, Hey Jude, Hard day´s night, Obladi-Oblada (zum Mitlingen) oder Yellow Submarine.
Michael Mühlmann und Paul McCarthy, dessen Name mit dem des Beatles-Mitglieds leicht zu verwechseln ist, kommt sehr zugute, dass sie ihre Instrumente nicht nur bestens beherrschen, sondern außerdem über hervorragende Singstimmen verfügen, die den Stimmen von John Lennon und Paul McCartney sehr ähnlich sind. Einzelne Passagen der Vorträge wurden solo gesungen, wobei diese Stimmeigenschaften besonders deutlich wurden.
An diese Erfolgsmusik schließen sich ähnliche Musik-Programme des Freckenhorster Bürgerhauses mit anderen Künstlern im ersten Quartal des kommenden Jahres an.